Literaturcafé am Pfingstmontag

Literaturcafé am Pfingstmontag: Ute Harras-Fink las Stefan Heym
Am Pfingstmontag lud der Nachbarschaftsverein Altenhilfe Treysa anlässlich der aktuellen Ausstellung über Stefan Heym zu einem Literaturcafé mit Kaffee und Kuchen in sein „RoSenhaus“ ein. „Wir sind ein Verein für alle, die alt sind, die alt werden oder die alt werden möchten“, begrüßte Pfarrer Dierk Glitzenhirn als 1. Vorsitzender die Gäste. Da das Leben auch aus Kultur bestehe, sei es wichtig und richtig, das Vereinsheim auch als Veranstaltungsort zu nutzen.
Ute Harras-Fink hatte als Vorleserin Werke aus der Frühzeit des Literaten ausgewählt. „Heym war nicht nur ein politischer Schriftsteller, sondern in seinen Texten finden sich ebenso Ironie und Satire“, so Harras-Fink. Dass es auch schon vor Social-Media Fakenews gegeben habe, zeige sehr schön die Geschichte „Die Frau, die ihren Schwiegervater kochte“, geschrieben 1934 in Prag. Heym lässt darin einen Zeitungsredakteur eine erfundene Geschichte in die Zeitung setzen, die von zahlreichen weiteren Zeitungen in ganz Europa aufgenommen und leicht abgewandelt gedruckt wird. In der Kurzgeschichte „Der Serviettenwickler“ aus dem Jahr 1936 gibt Heym einen Einblick in die damals bereits vorhandene Fastfood-Kultur in den USA. Die rund 30 Zuhörerinnen und Zuhörer lauschten amüsiert den insgesamt vier Kurzgeschichten und bedankten sich mit einem herzlichen Applaus bei Ute Harras-Fink.